Tutoren-FAQ
Infoportal für Tutoren am Institut für Deutsche Philologie der LMU München.
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Angebote für Tutorinnen & Tutoren: Die Trainings- und Schulungsangebote für studentische Tutoren sind im Programm TutorPlus organisiert. Die Veranstaltungen dieses Programmes finden Sie über das Vorlesungsverzeichnis der LMU (Fakultätsübergreifende Veranstaltungen - TutorPlus). Zielgruppe: Die Angebote von TutorPlus richten sich ebenso an bereits aktive Tutorinnen und Tutoren als auch (ganz besonders!) an diejenigen, die noch nie ein Tutorium angeboten haben und deshalb hochschuldidaktische Grundkenntnisse erwerben möchten. |
Fragen, Fragen, Fragen ... und Antworten!
Was sind Tutoren? |
Tutoren sind fachlich herausragende und erfahrene Studierende, die im kleinen Rahmen Aufgaben in der akademischen Lehre übernehmen. Anders als die hauptamtlichen Dozenten und Lehrbeauftragten am Institut unterrichten studentische Tutoren aber in der Regel nicht völlig selbständig, sondern begleiten mit ihren Tutorien das offizielle Lehrangebot des Instituts und bieten den Teilnehmern bestimmter Lehrveranstaltungen eine zusätzliche Gelegenheit zum Nachbesprechen und betreuten Üben der Unterrichtsinhalte. Eine Ausnahme von dieser Regel bilden die Projekttutorien. Außerdem unterstützen Tutoren Studienanfänger bei der Eingewöhnung an der LMU und beraten sie beim wissenschaftlichen Arbeiten. Tutoren sind keine regulären Hilfskräfte, auch wenn sie mit Hilfskraftverträgen eingestellt werden. Ein Tutor ist nicht dazu da, für einen Dozenten Kopien anzufertigen, Bücher aus der Bibliothek zu holen, Sammelbände zu redigieren, Tagungsteilnehmer zu betreuen oder Exkursionen zu organisieren (etc. etc.). |
Was gibt es für Tutorien am Institut? |
Am Institut für Deutsche Philologie gibt es verschiedene Arten von Tutorien: Tutorien für Studienanfänger und internationale Studierende, Begleittutorien zu einzelnen Lehrveranstaltungen und Projekttutorien sowie als besondere Form das Online-Tutorium und das ambulante Tutorium zu einzelnen Lehrveranstaltungen (meist als Unterstützung beim wissenschaftlichen Arbeiten und als Schreibberatung). Normalerweise dient ein Tutorium dazu, den Teilnehmern einer bestimmten Lehrveranstaltungen zusätzliche Gelegenheiten zum Lernen und Üben anzubieten: Die Inhalte der Lehrveranstaltung werden zusammengefasst und ggf. auf andere Texte oder Textstellen angewandt als im Seminar oder in der Vorlesung. Die Tutorien zu den Einführungsseminaren stehen allen Studierenden dieser Seminare im aktuellen Semester offen. Deshalb können in einem ES-Tutorium Studierende aus ganz verschiedenen ES eines Fachteils zusammenkommen. Die besondere Herausforderung für die Tutoren besteht darin, für ein gemeinsames Arbeitswissen zu sorgen, mit dem sich Übungsaufgaben sinnvoll bearbeiten lassen. Die Vorbereitung auf die Abschlussklausur spielt dabei eine wichtige Rolle, sollte aber idealerweise nicht das einzige Ziel des Tutoriums sein. Tutorien zu Vorlesungen bieten Gelegenheiten zum Nachfragen und zum Diskutieren, die man in der meist monologisch angelegten Veranstaltungsform der Vorlesung sonst nicht hat. In Tutorien zu Proseminaren geht es oft darum, die Teilnehmer beim Eingewöhnen ins eigenständige wissenschaftliche Arbeiten zu unterstützen, indem man ihnen Hinweise fürs kunstgerechte Bibliographieren, fürs Vorbereiten der Referate und für den Schreibprozess beim Entstehen ihrer Hausarbeiten gibt. Hier setzen auch die ambulanten Tutorien an. (Diesen Begriff habe ich mir im Sommer 2012 ausgedacht und finde es ziemlich kurios, dass er sich mittlerweile auf die ganze Fakultät verbreitet hat!) Ein ambulanter Tutor hält kein Tutorium als regelmäßige Lehrveranstaltung ab, sondern bietet zu bestimmten Zeiten eine Sprechstunde an, in der man vorbeikommen und anstehende Probleme besprechen kann. Online-Tutoren dienen als Ansprechpartner und Mitbetreuer bei den E-Learning-Angeboten der Fakultät, z. B. auf der Moodle-Plattform der Geistes- und Kulturwissenschaften. Sie lassen sich über die Moodle-Foren oder -Chats kontaktieren und unterstützen die E-Lerner bei konkreten Fragen und Problemen. Für Studierende, die aus dem Ausland an die LMU kommen, werden im Rahmen der von Wolfgang Schindler organisierten Einführungswoche besondere Blocktutorien zur Orientierung am Institut sowie zu literatur- und sprachwissenschaftlichen Grundbegriffen angeboten.
Die Projekttutorien sind seit 2009 ein besonderes Tutorienangebot am Institut für Deutsche Philologie: Es handelt sich dabei um studentische Arbeitsgruppen, die von den Studierenden eigenverantwortlich geleitet werden. Die Projekttutoren wählen also völlig eigenständig ein Thema, mit dem sie sich zusammen mit einer Gruppe interessierter Kommilitonen genauer beschäftigen möchten, und entwickeln zu diesem Thema ein Tutorium - ganz egal, ob streng wissenschaftlich oder eher praxisorientiert. Aus solchen Projekttutorien können auch Veranstaltungen, öffentliche Präsentationen (z. B. Ausstellungen, Tagungen) und Veröffentlichungen entstehen. Die Projekttutoren können dabei unabhängig nach ihren eigenen Vorstellungen arbeiten - nur in der Planungsphase und später auf eigenen Wunsch werden sie von ihren Mentoren beraten. Ein Projekttutorium bietet Ihnen also die Möglichkeit, genau zu dem Thema, zu dem Sie sich schon immer mal eine Lehrveranstaltung gewünscht haben, eine eigene Arbeitsgruppe zu leiten. |
Welche Voraussetzungen sollte man erfüllen, um als Tutor arbeiten zu können? |
Man könnte diese Frage am einfachsten beantworten, indem man sich umgekehrt überlegt, was die Studierenden von einem guten Tutor eigentlich erwarten. In jedem Fall sollten Tutoren solides Grundwissen besitzen und bisher schon sehr gute Studienleistungen erbracht haben. Wir setzen bei den Tutoren auch eine gewisse Studienerfahrung voraus. So sollten z. B. Projekttutoren in ihrem Studium so weit fortgeschritten sein, dass sie schon mindestens 70 ECTS erworben haben. In der Regeln sind Tutoren also im 4. oder 5. Fachsemester, wenn sie zum ersten Mal ein Tutorium halten. Da Tutoren als studentische Hilfskräfte eingestellt werden, müssen sie eine gültige Immatrikulationsbescheinigung vorlegen können. Man kann also nur dann als Tutor arbeiten, wenn man (noch) als Studierender eingeschrieben ist. Tutoren haben Freude an der Herausforderung, einmal in die Rolle des Lehrenden zu schlüpfen und andere beim Lernen und Entdecken zu unterstützen. Sie lieben ihr Studienfach und können andere mit dieser Leidenschaft anstecken. Schließlich geht es beim Tutorium ja in erster Linie nicht um die Tutoren, sondern darum, den Teilnehmern Freude am Lernen und Entdecken zu vermitteln. Außerdem brauchen Tutoren neben guten Fachkenntnissen auch ein wenig Gelassenheit und den Mut, Verantwortung für eine ganze Gruppe von Lernern zu übernehmen. Unsere Tutoren meinen außerdem: "Man sollte sich sehr gut mit dem Fach auskennen, das man unterrichten möchte. Man sollte keine Angst vorm Sprechen ins Publikum haben, sicher im Auftreten und bereit sein, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Außerdem sollte man kein Problem damit haben, sich mit Dozierenden über das Fachspezifische frei zu unterhalten und sich dabei wohl fühlen." "Man sollte den Mut haben, auf fremde Menschen zuzugehen und eine Gruppe anzuleiten. Man braucht Selbstvertrauen und den Willen, sich die nötigen Kenntnisse anzueignen. Außerdem muss man bereit sein, viel Zeit und Arbeit in die Weitergabe dieser Kenntnisse zu investieren. Man sollte zur Selbstkritik fähig sein und trotzdem nichts zu persönlich nehmen." "Breites und tiefes fachliches Wissen sowie die Fähigkeit, dieses verständlich und lebhaft darzustellen. Die Gabe, einschätzen zu können, ob ein Thema für ein Tutorium geeignet ist." "Man sollte Ruhe bewahren können, offen und freundlich sein, wesentliche Zusammenhänge erklären können, sich vor allem nicht demotivieren lassen, wenn die Teilnehmerzahl schwankt, wenn manche Studenten nur unregelmäßig kommen etc." "Offene Persönlichkeit; andere neugierig machen und mit der eigenen Leidenschaft anstecken können. Organisationsgeschick, ein gewisses Maß an Führungsqualität, damit das Tutorium nicht aus dem Ruder läuft; Menschenkenntnis, Freude am Gespräch; die Gabe, Sachverhalte inhaltlich richtig, aber auch klar und interessant aufzubereiten." "inhaltlich interessiert und sicher im Thema, motiviert, dieses Thema mit anderen Studierenden diskutieren zu wollen, offen für spontane Änderungen von Studierendenseite" "Großes Interesse am Fach; vertiefte Kenntnisse des Fachs; kulant; freundlich; klare Ausdrucksweise; Autorität; Bereitschaft, selbstständig zu arbeiten." |
Warum wird man Tutor? |
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Wie wird man Tutor? |
Oft werden künftige Tutoren von Dozenten angesprochen, denen sie besonders positiv aufgefallen sind. Wenn ein Dozent Sie fragt, ob Sie sich vorstellen könnten, einmal ein Tutorium zu halten, ist das in jedem Fall ein großes Kompliment, und der Dozent wird Ihnen auch bei den weiteren Schritten helfen. Wenn Sie noch nicht als Tutor "entdeckt" worden sind, aber sich diese Arbeit zutrauen und Lust darauf haben, suchen Sie sich unter den Dozentinnen und Dozenten eine MentorIn oder fragen Sie beim Studienzentrum Germanistik, ob womöglich gerade Tutoren für bestimmte Veranstaltungen gesucht werden (vor allem für Einführungsseminare und einführenden Vorlesungen). Dass Eigeninitiative zum Erfolg führen kann, zeigen die folgenden Berichte zweier unserer Tutoren über Ihren Weg zum eigenen Tutorium: "Ich wollte meine Begeisterung für das Fach Germanistische Linguistik anderen Studierenden weitergeben und mich persönlich in der Rolle eines Lehrenden auszuprobieren. Ich habe einen meiner Dozenten angesprochen, ob er jemanden kennt, der einen Tutor braucht. Zu der Zeit hatte er selbst noch einen Tutor. Ein paar Wochen später meldete er sich bei mir und bot mir die Stelle bei ihm an, da sein Tutor mit seinem Studium fertig wurde. Natürlich sagte ich sofort zu. So wurde ich eine Tutorin." "Da ich Linguistik sehr spannend finde und Spaß daran habe, den Stoff zu erklären, habe ich einen Dozenten angesprochen, ob ich mich für die Tutorenstelle bewerben könnte, die demnächst frei werden sollte. Es gab keinen Bewerbungsprozess in dem Sinne, ich habe nur meinen Schein in diesem Fach und mein Zwischenprüfungsergebnis vorgelegt." |
Was ist ein Mentor? |
Mentoren sind Dozenten, welche die Tutoren während ihres Engagements für die Lehre fachlich und didaktisch betreuen. Sie dienen als Anlaufstelle und Ansprechpartner für "ihre" Tutoren. Jeder Tutor sollte sich zumindest einmal im Semester mit seinem Mentor treffen. Wenn Sie sich als Tutor am Institut bewerben, müssen Sie einen Dozenten benennen, der für Ihre fachliche Eignung bürgt und sich dazu bereit erklärt, Sie als Mentor zu begleiten. Im Idealfall sind Sie einem Dozenten in einer Lehrveranstaltung so positiv aufgefallen, dass der Dozent Sie von sich aus anspricht, ob Sie nicht als Tutor arbeiten wollen. Ansonsten sprechen Sie mögliche Mentoren einfach selber an und bitten Sie um Unterstützung. Um als Ihr Mentor zu fungieren, sollte der betreffende Dozent Sie aus mindestens einer Lehrveranstaltung genauer kennen und Ihre Leistungen einschätzen können. Eine Mentoratszusage ist also unbedingt notwendig, wenn Sie als Tutor am Institut für Deutsche Philologie arbeiten möchten. Allerdings garantiert Ihnen so eine Zusage allein noch nicht, dass Sie tatsächlich als Tutor eingestellt werden - das wird am Studienzentrum Germanistik entschieden und hängt vor allem auch davon ab, wie hoch die Summe ist, die dem Institut im aktuellen Semester jeweils an Tutorienmitteln zur Verfügung steht. Wenn Ihr Mentor Sie unbedingt als Tutor zu einer eigenen Lehrveranstaltung einstellen möchte, sollte er versuchen, die Finanzierung im Rahmen des Sammelantrag für zusätzliche Tutoriengelder abzusichern. (Tutorien, die sich an Studienanfänger richten, haben dabei Vorrang gegenüber solchen für fortgeschrittene Studierende.) Die Betreuung durch die Mentoren kann ganz unterschiedlich gestaltet werden. Gerade zu Beginn Ihrer Tutorentätigkeit werden Sie Ihren Mentor bestimmt öfter kontaktieren und zumindest Ihr Veranstaltungskonzept und Ihren Semesterplan gemeinsam durchsprechen. Ansonsten können Sie sich auch während des laufenden Semesters mit konkreten Anliegen zum Tutorium an Ihren Mentor wenden - sei es mit inhaltlichen Fragen, sei es mit Fragen zur Unterrichtsgestaltung. Manche Tutoren nehmen dieses Angebot aber gar nicht in Anspruch, sondern arbeiten lieber völlig eigenständig. Ihr Mentor soll Sie nicht überwachen, sondern Sie beim eigenständigen Gestalten Ihres akademischen Unterrichts unterstützen. Welche Art von Unterstützung Sie brauchen und sich wünschen, entscheiden Sie selbst. |
Wie viel verdiene ich als Tutor? |
Tutoren werden als studentische Hilfskräfte eingestellt und erhalten einen Vertrag für jeweils ein Semester. Leider gibt es keine längerfristigen Verträge, weil die Tutorienmittel in jedem Semester wieder neu beantragt und zugeteilt werden müssen. Der Hilfskraftvertrag sollte die Stundenzahl umfassen, die Sie tatsächlich unterrichten, plus einer angemessenen Anzahl an Stunden für Ihre Unterrichtsvorbereitung. |
Mit wie vielen Teilnehmern kann ich rechnen? |
Die Teilnehmerzahlen in Tutorien können ganz erheblich schwanken - die meisten Tutorien sind aber relativ klein. Das liegt auch daran, dass Tutorien wegen des allgemeinen Raummangels an der LMU oft zu Randzeiten stattfinden, die für die Studierenden nicht unbedingt attraktiv sind. So können in einem Tutorium auch schon mal nur zwei Teilnehmer sitzen (dann wird die Arbeitsatmosphäre richtig intensiv!), manchmal aber auch 20 oder mehr. Laut einer Umfrage unter unseren Tutoren im Sommer 2013 liegt die durchschnittliche Teilnehmerzahl bei 4-12, wobei es Minitutorien mit nur 2, aber auch Großtutorien mit über 30 Teilnehmern gibt. Die Teilnehmerzahlen können sich im Laufe eines Semesters verändern. Teilnehmer erscheinen manchmal erst zur zweiten oder dritten Sitzung, weil sie das Tutorium erst verspätet entdeckt haben; mitunter kann sich die Teilnehmerzahl durch solche Nachzügler sogar noch verdoppeln. Manche schnuppern dann hinein und springen aus Zeitgründen letztlich doch wieder ab. Wegen der Prüfungsbelastung am Semesterende kann die Teilnehmerzahl sich auch dann noch einmal ausdünnen. Falls das Tutorium einer Veranstaltung zugeordnet ist, die mit einer Prüfung abschließt (wie z. B. bei den Tutorien zu den Einführungsseminaren), kann es gegen Ende des Semesters aber auch noch einmal voller werden, weil sich dann viele Teilnehmer von den Tutoren Tipps für die Klausur erhoffen. Im Sommersemester sind die Tutorien generell etwas schlechter besucht als im Wintersemester - das liegt wohl vor allem an den Studienanfängern, die im Winter mit ihrem Studium beginnen. |
Woher bekomme ich mein Unterrichtsmaterial? |
Sichten Sie Ihre eigenen alten Studienunterlagen und Notizen. Wenn Sie ein Begleittutorium zu einer konkreten Lehrveranstaltung halten, wenden Sie sich an den zuständigen Dozenten bzw. Ihren Mentor und bitten Sie um Hinweise und Einblick in die verwendeten Kursmaterialien. Gerade zu den Einführungsseminaren gibt es etliche gute Lehrbücher, die Sie in der Institutsbibliothek nutzen können oder vielleicht schon selbst zu Hause stehen haben. Man braucht vorhandene Übungen nicht 1:1 zu übernehmen; es ist sinnvoll, sie nach eigenem Geschmack zu überarbeiten oder sich sogar eigene, neue Übungen auszudenken. Wenn Sie mit bestimmten Texten arbeiten möchten, sollten diese Texte für alle gut und günstig erreichbar sein: Entweder als Reclamheftchen bzw. in günstigen Taschenbuchausgaben, als Papierkopien, in digitaler Form (als Scans im Netz oder als PowerPoint-Präsentation) oder als Overhead-Folie. Das gilt natürlich auch für Graphiken und Schemata. |
Wo lerne ich, wie man unterrichtet? |
Der Rollenwechsel vom einfachen Studierenden zum Tutor ist nicht einfach. Es gibt kein Rezept für perfekten Unterricht - was funktioniert und was nicht, hängt von Ihrer individuellen Persönlichkeit genauso ab wie von Ihren Teilnehmern, vom Gegenstand Ihres Tutoriums und von der Situation. Achten Sie auf den Unterrichtsstil von Dozenten, bei denen Sie besonders gut lernen. Unterhalten Sie sich mit Ihrem Mentor oder mit anderen Tutoren darüber, wie diese ihren Unterricht anlegen. Fragen Sie andere Tutoren, ob Sie in deren Tutorien hospitieren dürfen. Wenn Sie ein bisschen nachlesen möchten, um auf neue Ideen zu kommen, finden Sie in der UB und der Institutsbibliothek etliche fachdidaktische Bücher. Ein kleiner Handapparat mit Büchern zu Unterrichtsmethoden steht auch bei Cornelia Rémi im Büro - Tutoren am Institut können sich Bücher aus diesem Handapparat ausleihen. Viele Anregungen findet man auch in der Online-Methodensammlung MobiDics. Und wenn Sie 2 Semesterwochenstunden investieren können, nehmen Sie an der Tutorenqualifikation im Rahmen des Programms TutorPlus teil! Hier lernen Sie, wie Sie als Tutor auftreten können, wie man ein Tutorium strukturiert plant und welche Unterrichtsmethoden es außer dem klassischen Vortragen und Diskutieren sonst noch gibt. Wenn Sie nach der Tutorenqualifikation auch tatsächlich mindestens ein Semester lang als Tutor arbeiten, bei anderen Tutoren hospitieren und einen kleinen Abschlussbericht schreiben, können Sie sogar ein offizielles LMU-Tutorenzertifikat erwerben. |
Was ist die Tutorenqualifikation und was lernt man dort? |
An der LMU und an unserer Fakultät gibt es etliche qualifizierte Tutorenausbilder des Programms TutorPlus, die Tutoren für verschiedene Fächer schulen. Ich (Cornelia Rémi) biete am am Institut für Deutsche Philologie seit dem Sommersemester 2013 eine hochschuldidaktische Basisschulung an, die Tutoren aller Geisteswissenschaften offen steht. Sie findet als geblockter Kompaktworkshop in der Woche vor Vorlesungsbeginn statt, so dass die künftigen Tutoren gut vorbereitet ins Semester starten können. Das Konzept zu diesem Kurs ist im Rahmen des Programms TutorPlus in Kooperation mit hochschuldidaktischen Spezialisten der LMU entstanden. Die Tutorenqualifikation ist kein Auswahl- oder Bewerbungsverfahren für eine Tutorenstelle am Institut, sondern ein Angebot, um aktive und künftige Tutoren beim Konzipieren und Durchführen ihres eigenen Tutoriums zu unterstützen.
Dafür erwerben sich die Teilnehmer sich im Laufe des Kurses grundlegendes hochschuldidaktisches Handwerkszeug und bekommen auch die Gelegenheit, das erworbene theoretische Wissen gleich praktisch auszuprobieren. Im Kurs geht es um folgende Themen:
Die regelmäßige aktive Teilnahme an der Tutorenqualifikation wird Ihnen mit detailliertem Nachweis der absolvierten Arbeitseinheiten bescheinigt. Wenn Sie nach diesem Kurs tatsächlich mindestens ein Semester lang als Tutor an der LMU arbeiten, in einem anderen Tutorium hospitieren (und jemand bei sich hospitieren lassen) sowie einen kleinen Abschlussbericht schreiben, können Sie das offizielle LMU-Tutorenzertifikat erwerben. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich die vollständig absolvierte Tutorenschulung im BA Germanistik für den Bereich der Schlüsselqualifikationen anerkennen zu lassen. Bitte wenden Sie sich hierfür an die Studienberatung des Instituts (Dr. Schellong). |
Wie kann mir die Tutorenqualifikation dabei helfen, ein Jahr nach Nordamerika zu gehen? |
Ein Besuch der Tutorenqualifikation lohnt sich nicht nur für künftige Tutoren! Er kann z. B. auch ein wichtiger Baustein bei der Bewerbung für eine der Stellen als Teaching Assistant an den nordamerikanischen Partneruniversitäten der LMU sein, auf die Sie sich beim Referat für Internationale Angelegenheiten bewerben können. So können Sie z. B. am Department of Germanic Languages and Literatures der Washington University St. Louis ein Jahr lang Lehrerfahrung sammeln und "nebenbei" noch den Master machen! Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie mit einem ersten Studienabschluss an der LMU immatrikuliert sind. Bachelor-Studierende sollten sich frühzeitig über dieses tolle Programm informieren, weil sie sich schon zu Beginn ihres Master-Studiums um die Bewerbung kümmern müssen. Weitere Auskünfte erhalten Sie in den Sprechstunden von Cornelia Rémi. |
Was gefällt Tutoren an Ihrer Arbeit? |
Unsere Tutoren meinen: "Die Herausforderung und die Möglichkeit, ständig dazuzulernen. Positive Rückmeldungen sind ungemein motivierend. Man bekommt mit jeder Stunde die Möglichkeit, sich selbst zu verbessern." "Die Arbeit mit Kommilitonen, die ihren Studienweg entweder noch vor sich haben, oder gerade genauso weit sind wie man selbst (und ähnliche Interessen haben!). Gerade im Projekttutorium ist das freie Überlegen, Aufstellen von Thesen und forschende Nachdenken sehr fruchtbar und macht viel Freude." "Dass ich anderen Studierenden helfen kann, das Fach besser zu verstehen und nicht selten auch die fehlende Motivation bzw. die Begeisterung dafür zu entwickeln. Ich freue mich immer, wenn sich Teilnehmer bei mir bedanken und sagen, dass sie mit meiner Hilfe die Prüfung bestanden haben." "Herausforderung; Notwendigkeit seriös zu arbeiten; Vermittlung spezieller interessanter Themen" "Nähe zu anderen Menschen" "Mir gefällt die Arbeit als Tutorin sehr gut. Man arbeitet mit netten Studenten und hat das Gefühl, ihnen wirklich zu helfen bzw. geholfen zu haben. Wenn sich dann nach der Klausur auch noch ein paar Studenten bei einem bedanken, ist das eine tolle Erfahrung. Es ist zwar keine Tätigkeit, die einen hohen Lohn verspricht, man kann aber etwas tun, was Spaß macht, und entwickelt sich auch selbst weiter, indem man z. B. lernt, routiniert vor Leuten zu sprechen und Sachverhalte zu erklären." |
Mit welchen Herausforderungen muss ich rechnen? Wie kann ich ihnen begegnen? |
Mein Tutorium hat nur sehr wenige Teilnehmer ...
Meine Teilnehmer sind unvorbereitet.
Meine Teilnehmer sind passiv und beteiligen sich nicht am Gespräch.
Meine Teilnehmer nutzen mich aus! Sie verwechseln das Tutorium mit einem Examenskolloquium.
Meine Teilnehmer haben einen sehr heterogenen Kenntnisstand.
Einer meiner Teilnehmer nervt mich fürchterlich! |
Was bringt mir die Arbeit als Tutor? |
Unsere Tutoren meinen: "Offenes Sprechen vor Publikum fällt mir viel leichter, ich konnte an meinem selbstsicheren Auftreten feilen. Was ich als sehr nützlich empfand war, dass ich mich als Tutorin zwangsläufig etwas tiefer in Themen einlesen musste." "Ich lerne viel mehr und intensiver, indem ich andere lehre. Durch die regelmäßige Wiederholung vergesse ich viele Sachen gar nicht mehr. Ich sammle viele Erfahrungen und habe viel mehr Kontakt mit meinem Fach als andere Studierende." "Indem ich den Inhalt mehrmals aufbereitet und immer wieder an anderen Stellen nachgelesen habe, beherrsche ich sämtliche Grundlagen meines Faches. So fällt mir bei neuem Stoff eine Orientierung sehr viel leichter. Außerdem habe ich gelernt, mit fremden Menschen und in Gruppen selbstsicherer aufzutreten." "Prüfung der Belastbarkeit des eigenen Wissens; Verbesserung des eigenen Auftretens/der Darstellung von Inhalten." |
Was sollte ich als neuer Tutor rasch in Erfahrung bringen? |
Suchen Sie Kontakt zu anderen Tutoren und erkundigen Sie sich nach deren Erfahrungen. Fragen Sie bei ungünstigen Rahmenbedingungen nach, ob es bei der Raum- und Zeitvergabe vielleicht noch Alternativen gäbe. Erkundigen Sie sich nach verfügbaren Unterrichtsmaterialien (Stifte, Papier, Kopierkontingente, ...). Klären Sie, wie Sie Ihre Veranstaltung ankündigen sollen und können (z. B. Erläuterungstext in LSF). Unsere Tutoren meinen: Ich denke, dass die Erfahrungen, die man als Tutor sammelt und die ersten Eindrücke, die man vor allem in den ersten Sitzungen bekommt, kann einem niemand vorm Anfang der Tutor-Tätigkeit beibringen. Diese können und sollen nur selbst erlernt werden. Als angehender Tutor sollte man zunächst eine eigene Vorstellung davon haben, was man vermitteln möchte - nicht nur stofflich. Man sollte ein Konzept bereit haben, an dem man sich entlanghangeln kann, von dem man aber auch abweichen kann. Als angehender Tutor sollte man seine Ansprechpartner bei allen denkbaren Problemen kennen. Toll wäre ein Leitfaden gewesen, was zu organisieren ist (Kopierkontingent, LSF-Eintrag, Vertragsabschluss, Raumänderungswünsche, Teilnehmerzahl/-begrenzung ...) |
Welche Profitipps haben die erfahrenen Tutoren des Instituts? |
Unsere Tutoren meinen: Motivation durch Relevanz und Abwechslung: "Wichtig ist es, an die Leute offen heranzutreten und sie zu motivieren. Obwohl die Studierenden freiwillig ins Tutorium kommen, sind sie oft gehemmt, aktiv mitzuarbeiten, weil sie sich unsicher sind und sich keine Blöße geben wollen. In diesem Fall hilft es, einfach alle der Reihe nach aufrufen, so dass jeder dran kommt (erinnert zwar an Schule, erspart aber die Warterei, bis sich jemand "erbarmt", etwas zu sagen). Und siehe da, die Leute wissen doch ganz schön viel! Ganz wichtig ist es [in den ES-Begleittutorien] auch, für die Klausur notwendige Dinge zu besprechen und zu üben. Die Studierenden brauchen das Gefühl, dass das, was man tut, ihnen für die Klausur zugute kommt, sonst kommen sie nicht mehr. Also am besten fragen, was so im Kurs gemacht wurde und wo noch Übungs- bzw. Klärungsbedarf besteht. Gut ist es ebenso, wenn man die eineinhalb Stunden aufzulockern versucht. Im Falle der Mediävistik heißt das, nicht nur übersetzen, sondern auch ein paar Grammatikübungen zu machen. Lieber weniger übersetzen, dafür aber genau, also syntaktische Schwierigkeiten usw. besprechen." Geringe Teilnehmerzahl: "Bzgl. der Konzeption keine Kompromisse (ohne "vorauseilenden Gehorsam") eingehen! Auf alle Fälle großflächig Aushänge o.ä. platzieren und ggf. erneuern."
Leistungsanreize schaffen: "Das größte Problem ist meiner Meinung nach, dass die Teilnehmer in keiner Form einen Leistungsanreiz für den Besuch des Tutoriums bekommen ... Sprich: Es kommen wirklich nur die Studenten, die sich extrem dafür interessieren ... das klingt erstmal gut ... letztlich haben aber viele kaum Zeit noch nebenher ein reines "Interessen"-Tutorium zu machen ... ich denke es sollten daher Leistungsanreize geschaffen werden ... Es müssen ja keine ETCS-Punkte sein ... Aber irgendetwas, was ohne Probleme zeitnah eingeführt werden könnte ... ein 'Bonussystem'?!" |
Haben Tutoren so etwas wie eine "Lehrphilosophie"? |
Unsere Tutoren meinen: "Versuche, deine Begeisterung weiterzugeben, aber gebe nie zu viel davon ab, um nicht aufdringlich zu erscheinen!" "Ich versuche, die Ängste und Wünsche meiner Teilnehmer mitzubekommen und ernst zu nehmen. Ich versuche, meine Teilnehmer auf die interessanten und schönen Seiten meines Fachs aufmerksam zu machen und sie auf schwierige Situationen vorzubereiten. Ich versuche aber auch, Wissen zu vermitteln. Das sollte Spaß machen, aber die Teilnehmer sollten sich dennoch ernst genommen fühlen." "Anstatt Wissen bereits konsumierfertig zu verpacken, sollte es eher im Tutorium gemeinsam entwickelt werden. Tutorien können ein Refugium für Lehre darstellen, die noch nicht bachelorkompatibel maschinell verabreicht wird. Freiräume nehmen und leben!" "Obwohl immer wieder nahegelegt wird, eine Workshop-Atmosphäre zu schaffen, halte ich es für gut, auch in die Rolle des Dozenten zu schlüpfen. Natürlich spricht man als Student zu Studenten und kann dementsprechend auch Tipps aus eigener Erfahrung geben. Dennoch schadet es nicht, ein bisschen Kursatmosphäre zu schaffen - dies wird von den Studenten durchaus begrüßt. Also: die Sitzung durchdacht strukturieren und vorbereitet sein!" "Meine Rolle und Mission als Tutor sehe ich vor allem darin, den Studierenden die Hemmungen nehmen, auch die 'verrücktesten' Thesen auszuprobieren und die eigene These gegebenenfalls zu widerlegen. Und: Thesen aufstellen lernen!" Ich sehe mich als Begleiter, der ein bisschen mehr Erfahrung hat, die er weitergeben kann, um anderen den Start zu erleichtern und vor Fehlern zu schützen, die vielleicht nicht gemacht werden müssen. Ich sehe mich als Hilfe, bereits zu Beginn des Studiums den Blick dafür zu schärfen, was für den Studienverlauf relevant ist, sodass die Studienanfänger eher die Möglichkeit bekommen, ihre Studienzeit und ihre Möglichkeiten optimal zu nutzen." "Es ist sehr wichtig, dass der Stoff spannend und abwechslungsreich aufbereitet wird ... Wie gesagt, die Leute sind freiwillig da ... sie kommen nur wieder, wenn es sie anspricht ... Es gibt ja auch keine Punkte usw. Sprich: Ein Tutor muss hier noch vielmehr leisten können als ein Dozent. Ich war auch selber erstaunt, wie gut PowerPoint bei den Studenten ankam ... Es musste auch keiner direkt mitschreiben, da die PPT-Folien anschließend für jeden in digitaler Form zur Verfügung standen. Der von mir moderierte Diskurs konnte daher problemlos geführt werden. Der Stoff sollte unbedingt Spaß machen und nicht zu extrem ins zu wissenschaftliche Fahrwasser geraten. Das schreckt eher ab, als dass Leute damit abgeholt werden. Dennoch muss natürlich auch ein gewisser inhaltlicher Anspruch gelten ... die goldene Mitte sozusagen." |
Wie kann ich als Dozent Gelder für zusätzliche Tutorien beantragen? |
Das Studienbüro der Fakultät 13 schreibt in regelmäßigen Abständen Gelder für zusätzliche Tutorien aus. Das Institut für Deutsche Philologie, vertreten durch Sven Hanuschek und Marcel Schellong, reicht für diese Mittel jeweils einen Sammelantrag ein, mit dem für unsere verschiedenen Fachteile, Lehrveranstaltungs- und Tutorientypen eine größere Summe beantragt wird. Bitte lassen Sie Ihren Antrag in diesen Sammelantrag integrieren. Einzelanträge aus Instituten, die ihren Tutorienetat in einem Sammelantrag bündeln, werden nicht gern gesehen. |
Erstellt am 11. August 2013.
Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2019.